Mörderische Lesung
29.10.2019 von Text & Bild von PNP - Passauer Neue PresseKulturverein veranstaltet Kulturwochenende – Kulturnacht am Samstag mit Musik und Krimi-Lesung
Moos. Über ein sehr erfolgreiches Kulturwochenende haben sich die Mitglieder des Kunst- und Kulturvereins „faMoos“ gefreut. Insgesamt haben etwa 470 Gäste die Ausstellung besucht. Allein die Kulturnacht am Samstagabend zog rund 90 Zuhörer an. Wer keinen Platz reserviert hatte, fand auf der Treppe noch eine Sitzmöglichkeit – vorausgesetzt man war rechtzeitig da.
Mit „Muck and his swinging Buddies“ wurde der Abend musikalisch eröffnet und auch musikalisch beendet. Markus Kotz alias „Muck“ und Stephan Brandl spielten eigene Kompositionen und zeigten mit Gitarre, Mundharmonika und Gesang neue Interpretationen von Blues, Swing und Jazz.
Mit Klassikern aus den 20er bis 50er Jahren und Mucks kräftiger, tiefer Stimme sorgten sie für eine entspannte Atmosphäre. Den Gegenpol dazu bildeten die „mörderischen Schwestern“ mit ihrer Krimi-Lesung. Die Zuhörer verfolgten die spannenden Auszüge aus aktuellen Büchern und Kurzgeschichten sehr aufmerksam. Dagmar Isabell Schmidbauer las aus ihrem neuen Krimi „Goldgier“, der fünfte in der Reihe „Der-Passau-Krimi“. Die Szene einer Grabumbettung verbreitete eine leicht düstere Stimmung – passend zu der nebeligen Anreise aus Passau, wie die Autorin feststellte.
Die aus Westfalen stammende Katharina Gerwens schrieb früher Lieder für Udo Jürgens und andere Interpreten. Mittlerweile lebt sie in Niederbayern und hat 15 Romane veröffentlicht, die meisten davon Krimis um die Kommissarin Franziska Hausmann. Sie las aus „Der letzte Streich“, bei dem auf dem Mittelalterfest in Ortenburg ein Mord passiert. Die Deggendorferin Edith Anna Polkehn verfasst vor allem Kurzgeschichten. Bei einem Kurzgeschichtenwettbewerb mit 400 Teilnehmern erreichte sie den sechsten Platz. Ihre Geschichte „zu nah“ drehte sich um Stalking und eine sich verfolgt fühlende Frau. Ingrid Werner aus Bad Griesbach hat bereits einige Niederbayern-Krimis veröffentlicht und las am Samstagabend aus „Krimis für jede Lebenslage“. Der Beginn der Geschichte war auch als Hommage an Loriot zu verstehen. Bei vielen Zuhörern wurde durch die Lesung die Neugierde geweckt. Wer Lust auf mehr hatte, konnte im Anschluss an die Lesung Bücher laufen, die signiert wurden. Alle vier Autorinnen gehören den „Mörderischen Schwestern“ an, einer Vereinigung von Frauen, die Krimis schreiben, aber auch Verlegerinnen, Lektorinnen und Leserinnen.
Eingebunden in die Kulturnacht war eine Verlosung der 30 Bilder und Kunstwerke, die von den 30 Ausstellern als Gemeinschaftswerk an Stelen gestaltet worden waren. Sie wurden einzeln mit den Nummern der Eintrittskarten verlost. Als Glücksfee zogen Michaela Sibler und Anni Schuster die Lose. Kulturvereinsvorsitzende Agnes Jäger hatte eingangs die Besucher begrüßt und sich besonders über den Besuch von Wissenschaftsminister MdB Bernd Sibler gefreut.
Am Sonntagnachmittag ging die faMoos-Herbstausstellung mit „Kaffetscherl mit dem Bürgermeister“ zu Ende. Mit 95 Besuchern über den Tag verteilt war dieser letzte Ausstellungstag am besten besucht.