Mörderisch gut unterhalten
25.05.2019 von pr - Deggendorfer ZeitungKrimi-Autorin Dagmar Isabell Schmidbauer gab Einblicke in ihre Arbeit
Bernried. Zu einem „Mörderischen Krimistündchen“ kam die Autorin der Passau-Krimis, Dagmar Isabell Schmidbauer, am Dienstagabend in die Bernrieder Gemeindebücherei.
Organisiert wurde diese, sehr kurzweilige, rund zweistündige Lesung vom Büchereiteam Bianca Prem und Birgit Gerum. Mit Auszügen aus ihren Büchern und Informationen zu ihrem Beruf als Krimiautorin gestaltete Dagmar Isabell Schmidbauer den Abend äußerst abwechslungsreich, spannend und informativ. Das Handwerk des Krimi-Schreibens sei eine sehr makabere Angelegenheit, so die Autorin. Jeder freut sich, wenn im Krimi jemand stirbt. Dass der Mord im Krimi fasziniert sei wissenschaftlich erwiesen, recherchierte Dagmar Isabell Schmidbauer. Jemand wird umgebracht, alles hat seine Hintergründe, und der Held ist immer der Ermittler. Bevor ein neuer Krimi entsteht, schaut sich die Autorin Objekte in und um Passau an und lässt sie auf sich wirken. Wie zum Beispiel beim Besuch des Fürstenkellers im Oberhaus, der schrie geradezu nach einem Mord.
Inspirierende Begegnungen
Nebenbei lässt sich Schmidbauer auch von Erlebnissen aus ihrem Leben inspirieren, um auf neue Krimiideen zu stoßen. Hier war das Gespräch mit einem Gärtner, den sie engagierte ausschlaggebend und der ihr erzählte, dass er nebenbei alte Gräber umbettete.
Schon wurde aus dem Gärtner der Totengräber Arni, der in einem Grab Gold findet und diesen Schatz aber auch gleich wieder los wurde, weil eine ganze Reihe an Beteiligten den Schatz für sich wollen. Doch es scheint ein Fluch daran zu haften, denn so mancher bezahlt die Gier nach dem Gold mit seinem Leben.
Interessant war für die Besucher auch, wie Schmidbauer es schaffte, im Jahr 2003 inmitten von „Kindern, Küche und Krimi“ mit „Dann stirb doch selber“ als eine der Ersten einen sogenannten Regionalkrimi zu schreiben und zu veröffentlichen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Regionalkrimis, die den Ort ihrer Handlung gerne als hinterwäldlerisch darstellen, ist es der Autorin damals wie heute wichtig, Passau als moderne, schöne und lebenswerte Stadt zu zeigen. Nach einer eindringlichen Schilderung über die Entstehung eines Krimis, zum Beispiel, wie sie den Personen ihre Rollen zuteilt, einen großen Kreis an Verdächtigen zu schaffen, aber auch über ihre Hintergrundrecherche in der Rechtsmedizin und der Pathologie, folgten Lesungen aus den bisher erschienen Passau-Krimis: „Todesfalle Campus“, „Marionette des Teufels“, „Der Tote vom Oberhaus“, „Und dann kam das Wasser“ sowie „Goldgier“.